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Hallo,

eine Frage aus der Aquaristik. Ich habe eine CO2 Anlage die als Düngung der Pflanzen im Aquarium dient. Diese Produziert CO2 indem Zintronensäure+Natron im Wasser aufgelöst werden und so reagieren. Dies Passiert in einer druckbeständigen Flasche aus Edelstahl. Die Flasche entlässt nun über einen Druckminderer das CO2 in das Aquarium damit die Pflanzen schön wachsen.

Nun ist das befüllen dieser Kombination immer sehr hecktisch. Sobald ich das Wasser auf die Zitronensäure+Natron kippe muss ich sehr schnell den Druckverschluss aufschrauben um nicht zu viel der Reaktion in den Raum entweichen zu lassen.

Also habe ich mir überlegt: Es gibt PVA Beutel die sich im Wasser lösen. Ich könnte also das Natron+Zitronensäure (Pulver) in einen PVA Beutel geben. Diesen dann in die Flasche legen und hätte dann so ein wenig Zeit bis das Wasser die Beutel auflöst um den Decken anzuschrauben.

Nun ist das ja eine Chemische Reaktion und bevor ich sowas mache Frage ich mich ob das PVA dann nicht irgendwie mit der Zitronensäure und dem Natron im Wasser reagieren würde und so ggf. für das Aquarium schädliche Gase freisetzen würde. oder ob dann im "restwasser" nach der Reaktion allgemein etwas Giftiges und Gefährliches entsteht wenn ich einen PVA Beutel dazugebe.

TL;DR: Entsteht bei der Zugabe von diesen Stoffen etwas Giftiges / Gefährliches? (Zitronensäure Pulver+ Natron Pulver+Wasser+PVA Beutel)

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Hallo,

Vielen Dank für deine Frage, das ist ein sehr schönes praktisches Beispiel.

Für eine kontrollierte Freisetzung der Chemikalien ist es durchaus sinnvoll das in PVA-Folie zu verpacken. So wird das auch bei einigen WC-Steinen gemacht, wo sich die Folie mit der Zeit auflöst. Aber auch hier muss man bedenken, dass sich das PVA an einer Stelle auflöst und an einer anderen Stelle wieder ausgefällt werden kann. Eine starke Änderung des pH-Wert kann zur Reduzierung der Wasserstoffbrückenbindungen führen und somit zu einer schlechteren Löslichkeit des PVA. Oder es fällt an Grenzflächen z.B. Luft/Wasser oder an mechanischen Hindernissen z.B. Ecken oder Kanten (evtl. Filter) aus.

Grundsätzlich sind synthetische Polymere in der Umwelt schlecht abbaubar, da sie keinem biologischen Zyklus unterliegen. Durch die gute Wasserlöslichkeit zersetzt sich PVA schneller in der Umwelt, aber im Vergleich zu natürlichen Produkten ist das gering. So ist die Verwendung von Bioplastik z.B. in Müllbeuteln auch nicht sinnvoll, da sie nicht schnell genug kompostiert werden können. Das musst du also beachten, wenn du PVA mit deinem Aquarium in Verbindung bringst, kann es sich dort auch ablagern. Letztendlich kann es durch Fische und Mikroorganismen aufgenommen werden und gelangt in den Verdauungstrakt. PVA hat ein geringes toxikologisches Potential und hat keine Einstufung als Gefahrstoff. Jedoch ist immer die Frage ob der Zweck/Nutzen hier die Mittel rechtfertigt. Ich persönlich würde immer ein geringes Risiko bevorzugen.

Dein Beitrag zeigt, dass du dich mit dem Thema intensiver beschäftigt hast. Vielleicht kannst du hierzu einfach ein Experiment durchführen. Wie ich oben angesprochen habe, kann die Ablagerung von PVA Probleme machen. Du könntest dein geplantes System in einem separaten Gefäß simulieren, falls du die Möglichkeiten dazu hast und das überhaupt Sinn macht. Muss in einem Aquarium das Wasser umgewälzt werden wie in einem Swimmingpool? Vielleicht kannst du da ein paar Steine als Hindernisse einfügen und schauen, ob sich PVA mit der Zeit ablagert, was einem schmierigen und schleimigen Film erkennbar ist. Alternativ stellt sich für mich die Frage, ob du direkt CO2 nutzen kannst. Es gibt ja für die Herstellung von Mineralwasser solche Druckgasflaschen. Wie ist das für ein Aquarium? Vielleicht kannst du ja von deinem Fortschritt berichten.

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